Statistiken

Benutzer : 4
Beiträge : 163
Weblinks : 21
Seitenaufrufe : 216680

Wer ist online

Wir haben 27 Gäste online

Start
Info: Wechsel zu ITF-Deutschland e.V. PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Administrator   
Samstag, den 23. Januar 2010 um 13:20 Uhr

Wechsel zu ITF-Deutschland e.V.


Warum?
Auf der Suche nach mehr Informationen über den Sinn der Techniken und weitere Fortbildungsmöglichkeiten bin ich auf die ITF-Deutschland e.V. gestoßen. Die ITF ist der ursprüngliche Weltverband und derzeit der zweit größte. Der Gründer des Taekwon-Do, General Choi Hong Hi, war bis zu seinem Tod Präsident des Verbandes. Damit haben wir einen Rahmen gefunden der Tradition hat, international tätig ist und transparente Spielregeln hat.


Übersicht über die Welt der Taekwon-Do Verbände
Sport  - auch Kampfsport muss organisiert sein. Sinn von Vereinigungen ist eigentlich der Wunsch nach Gemeinschaft und Ordnung in einem geregelten System, eine Art „Familie“. In solch einem Verband treffen sich Gleichgesinnte, die das Ziel haben gleiche Tätigkeiten zu pflegen.

Im Taekwon-Do ist dies leider nicht so einfach. Taekwon-Do (kurz TKD) hat sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Die Variante des Verbandes der WTF, die der ITF und das Taekwondo wie das z.B. des DTB (hier waren wir Mitglied).

Es gibt eine Unmenge an traditionellen Taekwon-Do Verbänden, jedoch gibt es nur
2 Weltverbände – WTF und ITF

Der Name T A E K W O N – D O wurde unserer Sportart 1957 von General Choi Hong Hi gegeben.

Ich möchte euch eine kurze Übersicht über die verschiedenen Verbände im Taekwon-Do erstellen. Es soll klar gemacht werden, warum es wichtig ist, in einem Verband zu sein und welche Kriterien welcher Verband in sich birgt.

DTB = Deutscher Taekwon-Do Bund e.V. (unser ehemaliger Verband)
Der Deutsche Taekwondo Bund e.V. (DTB) ist ein Zusammenschluss von ca. 30 Schulen und Vereinen, hauptsächlich aus Nordrein-Westfalen. In Bayern gab es neben uns noch zwei weitere Schulen, die dem DTB angehörten.
Der DTB ist nicht bestrebt sich nach Süddeutschland zu vergrößern und bei uns Lehrgänge und Meisterschaften anzubieten.
Meisterschaften finden meist im engeren Rahmen statt. Deshalb müssen wir  immer hunderte von Kilometern auf uns nehmen.
Unser Taekwon-Do Stil glich einmal sehr stark dem der ITF. Zumal mein damaliger Trainer selbst Taekwon-Do bei der ITF gelernt hat.
Bei der ITF werden die Formen Tul genannt, ist jedoch nichts anderes als Hyongs. Unser heutiges TKD, wie wir es betreiben, wurde in den letzten Jahren vom DTB immer mehr verändert.
D.h. langsame, kraftvolle Techniken wurden einfach entfernt. Warum?
Die Blockansätze wurden immer mehr an das japanische Karate angelehnt. Warum?
Das TKD, wie wir es betrieben haben, ist ein Taekwon-Do Stil des DTB, also das Rad neu erfunden und ständig geändert.

ITF = Internationale Taekwon-Do Federation
Dies ist der Verband, der vom Begründer des Taekwon-Do, General Choi Hong Hi, 1966 gegründet wurde. Die ITF hat Weltweit ca. 100 Nationalverbände. In Deutschland hat die ITF  ca. 6000 Mitglieder.
Für General Choi kam Konkurrenz aus dem eigenen Mutterland: 1973 wurde in Seoul die WTF gegründet.

WTF = World Taekwon-Do Federation
Dies ist Weltweit der größte Verband. Als General Choi die alten koreanischen Stilrichtungen (Kwans) zusammenführte und seiner Kunst den Namen Taekwon-Do gab, hatte er bereits Gegner. Diese Gegner nutzten seine Abwesenheit in Korea um die politische Macht des Generals zu schwächen. Seine Bemühungen, Süd- und Nordkorea zu vereinigen, wurden nicht von jeder Seite freundlich beäugt. Der Nord/Süd Konflikt in Korea wurde schließlich von den politischen Gegnern ausgenutzt und es wurde in Seoul die WTF gegründet.

Bis 1996 wurden in der WTF die Formen Poomsae und Hyong (Tul) nebeneinander trainiert. Dann wurden die Vereine und Schulen mit einer Übergangsfrist dazu aufgefordert die Hyongs zu vergessen und nur noch die von der WTF kreierten Poomsae zu laufen. Wer nicht innerhalb von zwei Jahren umstellte, durfte kein Mitglied in der WTF sein. In Deutschland aber auch Weltweit haben viele von Anfang an die traditionellen Formen (Hyongs) gelernt. Da sich einige Großmeister, auch Koreaner nicht „umbiegen“ ließen, entstanden verschiedene Verbände, um von der WTF und der ITF unabhängig zu sein. Keiner dieser traditionellen Taekwon-Do Verbände ist Weltweit anerkannt.

Hier einige Beispiele nur aus Deutschland:

Classic Taekwon-Do Federation
Taekwon-Do Center Bayern
Euro Taekwon-Do Federation
Black Belt Center
Trad. TKD Vereinigung
usw.

Leider gibt es  Menschen, die sich aus finanziellen Gründen oder aus dem Grund, sich nicht unterordnen zu können, einen eigenen Verband organisieren. Ist man dann noch glaubwürdig?
Muss man das Rad immer wieder neu erfinden?



Verantwortung

Eine Taekwon-Do Schule zu führen heißt, einiges an Verantwortung zu tragen. Dazu gehören auch Überlegungen ob eine Verbandszugehörigkeit wichtig ist oder nicht und wenn – in welchem Verband.


Bei vielen Schülern und Eltern ist die Verbandsfrage wohl eher zweitrangig, Hauptsache das Training läuft. Das ist auch richtig. Bedenklich ist es, wenn der Trainer oder Schulleiter sich um die Verbandsfrage nicht kümmert. Für mich als Trainer ist die Frage, welchem Verband wir angehören, von zentraler Bedeutung, denn ich bin der „Lehrer“. Auch die Trainer müssen gefordert und weiter trainiert werden. Qualität heißt, sich weiterzuentwickeln und nicht stehen zu bleiben.


Der Verband, dem wir angehörten (DTB e.V.), bietet uns an, einmal im Jahr an einer deutschen Meisterschaft oder an einer Juniorenmeisterschaft teilzunehmen. Oder an einigen Lehrgängen, die jeweils 30 € kosten. (Ohne Fahrtkosten für 1300 Kilometer)


Motivierte Wettkämpfer müssen jedoch die Möglichkeit haben, auch einmal an Internationalen Meisterschaften (Europa- und Weltmeisterschaften) teilzunehmen.


Die ITF ist ein Weltverband. Es kann nicht so falsch sein, wenn das Taekwon-Do in der Weiterentwicklung seines Begründers auf der ganzen Welt praktiziert wird.


Ich als Schulleiter und Trainer, bin es unseren Schülern schuldig, ihnen die Möglichkeit zu geben, eines Tages vielleicht im Nationalkader zu trainieren und an internationalen Meisterschaften teilzunehmen. Vorausgesetzt, dass man sich nicht um 100% ändern muss und vorausgesetzt, die Änderungen werden uns nicht sportpolitisch erzwungen (wie 1996), sondern kommen aus eigener Überlegung und Bereitschaft.


Wechsel zur ITF – Deutschland e.V.



Was kostet der Wechsel unseren Schülern?

Die Jahressichtmarke für die ITF kostet jährlich 16,-- €
Wir brauchen einen neuen Sportpass. Dieser Pass kostet einmalig 4,-- €.
Lehrgänge der ITF sind dafür deutlich günstiger als bei allen anderen Verbänden.


Was kommt auf die Schüler zu?
Was ändert sich?


Prüfungen
Die Prüfungsordnung wird angepasst.
Die ITF hat ein internationales Prüfungsprogramm, so dass die Prüfungen in Schierling genauso ablaufen werden, wie sonst wo auf der Welt.
Jeder kann seinen Gürtelgrad beibehalten, wird jedoch bei der nächsten Prüfung überprüft. Dies war auch bisher so. Jeder musste auch das Vorprogramm beherrschen.
Die Schwarzgurte müssen als einzige eine Prüfung ablegen, damit ihr Gürtelgrad anerkannt wird.

Hyong wird zu Tul.
Es ändert sich eigentlich nur die Bezeichnung. Tul ist nach der neuen Terminologie die Bezeichnung für Form. Die wird genauer und langsamer gelaufen. Jede Technik soll in bestmöglicher Ausführung (Idealform) gelaufen werden. Beim Formenlauf wird die menschliche Biomechanik zu 100% genutzt, um ein Optimum an Kraft zu entwickeln.

Partnerübungen
Die Matsogi (früher Daeryon) unterteilen sich in Sambo, Ibo und Ilbo Matsogi sowie freies Matsogi.
Bei allen Matsogi muss sich der Abwehrende gegen unterschiedliche Angriffe wehren, nicht wie bisher nur gegen einen Fauststoß.

Wettkampf (Freikampf)
Die ITF kämpft im Leichtkontakt-Stil, genau so wie wir.

Selbstverteidigung (Hosinsul)
Neu im Prüfungsprogramm ab Grün-Blau Gurt (5. Kup)
Abwehr gegen verschiedene Angriffe.

Stil Veränderung
Das ist die sichtbarste Veränderung. Wir müssen an unserer Grundschule arbeiten und die sogenannte Sinuswelle in unsere Bewegungen einbauen. Einige koreanische Begriffe werden sich ändern. Die neue Terminologie (Benennung der Techniken) wurde von General Choi Hong Hi eingeführt, um sich von der alten, die durch japanische bzw. chinesische Ausdrücke beeinflusst wurde, besser abzuheben. Die japanischen bzw. chinesischen Konsonanten und Begriffe wurden entfernt.
Die Änderung wird langsam vollzogen und von Zeit zu Zeit in das Training eingebaut.
Ich habe beim letzten Lehrgang der ITF festgestellt, dass wir sowieso schon nah am Stil der ITF dran sind.

Elitärer Weltverband
Mitglied in der ITF zu sein, ist – ohne dabei zu übertreiben - verbunden mit Qualität und Anspruch. Darauf können wir stolz sein. Hätte ich geahnt, dass wir jederzeit zur ITF wechseln können, wären wir längst schon Mitglied.

Ich hoffe auf euere volle Unterstützung und Treue zur Taekwon-Do Schule Schierling. Wir werden den Namen Taekwon-Do Schule Song ablegen und uns einen neuen Namen und ein neues Logo geben.

Viel Spaß im neuen ITF-Verband!
Mit sportlichem Gruß
Schulleiter:  Raimund Zollner  4. Dan Taekwon-Do

 

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 02. Mai 2010 um 20:45 Uhr
 

Nächsten 3 Termine

Zur Zeit sind keine Einträge vorhanden!

Zufallsbild

DSC_0061.jpg
Banner